Lettland vom 22. - 31. August 06 der lettischen Küste entlang von Liepaja bis Riga

Route in Lettland:
Nida – Pape – Nica – Jurmalciems – Liepaja – Saraiki – Jurkalne – Kuldiga – Ventspils – Mikeltornis – Kolkarags – Talsi - Riga

Lettland Steckbrief:
EU-Mitglied seit 2004
Hauptstadt Riga (1 Mio. Einw.)
Einwohner 2.4 Mio.
Fläche 62’785km 2
Währung Lats (1 Euro = 0.70 Lats)

Lettland ist die zweitgrösste baltische Republik, liegt zwischen Estland im Norden und Litauen im Süden, im Osten grenzt sie an Russland und Weissrussland, im Westen an die Ostsee. Die Küste ist 300 km lang. Lettland ist eine Hügellandschaft mit mehr als 2'000 Seen.
In Lettland leben 58% Letten, 29.5% Russen, Weissrussen und Ukrainer und 12.5% litanisch-polnischer, estnischer und anderer Abstammung.

Liepaja
Liepaja ist mit rund 113'000 Einwohnern die drittgrösste Stadt. Gegen Ende des 19. Jh. blühte die Stadt als Kurort mit prächtigen Villen und Bädern auf. Gleichzeitig wurden im Hafen die ersten U-Boote gebaut. Während der sowjetischen Herrschaft wurde Liepaja als Militärstützpunkt zur „geschlossenen Stadt“ – tabu für Ausländer und selbst für Letten nur mit Sondergenehmigung zu betreten. Heute hofft die Hafenstadt auf Tourismus und Fischerei. Von einer ehemaligen Flotten-Basis und Industriestadt erwartet man jedoch nicht unbedingt touristische Reize. Am Strand hat das Meer meterdicke Bunker freigespült, welche auf die vergangen Kriegszeiten hinweisen und wir können nur erahnen, was sich hier abgespielt haben muss. Doch langsam erwacht die Altstadt mit ihrem eigenen Charme.
Wir erkunden die Küstengegend von Südlettland und finden herrlich weisse Strände; meist menschenleer. Wer die Ruhe sucht, kommt hierauf seine Kosten und kann stundenlange Wanderungen dem Strand entlang machen. Auch wir geniessen es hier, finden traumhafte Plätzchen in den Dünen zum Campieren und erleben herrliche Sonnenuntergänge.

Ventspils
Eigentlich wollen wir in Ventspils nicht Halt machen. Doch wir erhalten den Tipp (man staune von Einheimischen), dass dort ein Motocross-Rennen stattfindet. Diese willkommene Abwechslung lassen wir uns nicht entgehen und schauen uns die verschiedenen und die Motorrad- und Quad-Rennen an.

Provinz Kurzeme
Am nächsten Tag fahren wir weiter der Küste entlang bis in den Nationalpark Sliteres und den nördlichsten Landzipfel, Kolkarags. Die ungeteerte Strasse führt uns durch kilometerlangen Kiefer- und Birkenwald, ab und zu machen wir einen Abstecher ans Meer. Immer wieder finden wir den weissen Sandstrand menschenleeren vor. Gerne unternehmen wir dort ausgedehnte Spaziergänge und geniessen die wärmende Sonne. Was wir leider um diese Jahreszeit im Nationalpark nicht angetroffen haben sind die angeblich über tausend Schwarzstörche. Auch von den 300 – 500 Wölfen und eben so vielen Luchsen in den Wäldern und Mooren haben wir keinen einzigen zu Gesicht bekommen. Schade! Nur gerade ein erschrockenes Reh hat unseren Weg gekreuzt.

Riga – die Hauptstadt Lettlands Nach einem Abstecher nach Talsi fahren wir zügig weiter und erreichen Riga, die Hauptstadt Lettlands. Der Campingplatz ist zentral gelegen und im Preis. Wir erreichen zu Fuss in 20 Minuten die Altstadt und haben dort die vielen historischen Gebäude bewundert.

Das wichtigste Denkmal Lettlands ist die Freiheitsstatue. Sie wurde zwischen 1931-35 gebaut. In 42m Höhe hält eine Mädchenfigur aus Kupfer, die Verkörperung von Freiheit, mit ausgestreckten Armen drei Sterne in den Himmel. Sie symbolisieren die drei historischen Provinzen Kurzeme, Vidzeme und Latgale. Die Frontseite trägt die weithin lesbare Inschrift „Tevzemei un Brivibai“ (Für Vaterland und Freiheit). Die enorme Bedeutung dieses Denkmals für die um Freiheit ringenden Letten speist sich vor allem aus der Nachkriegsperiode. Den Sowjets war die Statue 52 Jahre lang ein Dorn im Auge, doch alle Versuche, das Denkmal zu entfernen oder politisch umzudeuten, scheiterten.

Der Markt in Riga ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt für seine Vielfältigkeit und die frischen Waren. Die riesigen Markthallen voller Fleisch- und Fischwaren, Bäcker- und Konditoreiwaren, Milch- und Käseprodukte sind gewaltig. An den Ständen draussen finden wir ein nicht weniger grosses Angebot an Früchten und Gemüse, sowie Kleider, Schuhe und diverse „Allerleistände“. Ganz eindrücklich ist der Besuch des Okkupationsmuseeums (Besetzungszeit). Dafür muss man sich einige Stunden Zeit nehmen. Es schildert ausführlich die Geschichte Lettlands während des Ersten und Zweiten Weltkrieges bis zu seiner Unabhängigkeit 1991.

Essen und Trinken allgemein
Die baltische Küste ist im Allgemeinen sehr fettig. Fast alles wird mit viel, nein sehr viel Fett gebraten. Selbst in touristischen Restaurants finden wir Schweineohren, -füsse und schwänzchen auf der Menukarte. Diese sind als Snacks zum Bier erhältlich oder auch als Hauptgericht. Meist kann man zwischen Schweine- und Pouletfleisch wählen. Rindfleisch gibt’s nur wenig, auch in den Einkaufsläden finden wir kaum welches.
Mit dem Gemüse beschränkt man sich in ländlichen Gegenden am Besten auf das Einheimische, denn dies ist frisch: Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Gurken, Rüben usw. und natürlich nicht zu vergessen den Kabis!
Getrunken wird meist Bier. Es ist oft auch günstiger als irgendein Mineralwasser.

Besonders erfreulich ist hier das Rauchverbot in nahezu allen Restaurants, Cafés und Bars. Draussen an den Gebäuden sind Rauchverbote der besonderen Art angebracht. Dieses Schild bedeutet, dass auch draussen im Umkreis von 10 Metern um das Gebäude herum nicht geraucht werden darf!

Auf einem Foto haben wir ein ganz spezielles Autokennzeichen fotografiert. Autokennzeichen mit Buchstaben und ohne Zahlen sind in Riga keine Seltenheit.