Ungarn vom 12. Mai bis 18. Juni 07

Route in Ungarn:

Harkany – Sellye – Szigetvar – Komlo – Tamasi – Balatonlelle – Keszthely – Badacsonny – Ajka – Papa – Tatabanya – Esztergom – Vac – Paszto – Eger – Kazincbarcika - Szalonna – Encs – Rakamaz – Nagyhalasz – Nyirbator – Hajdusböszörmeny – Hortobagy - Kisujszallas – Gyomaenrod – Nagyszenas – Csongrad – Kistelek – Kiskunhalas - Tompa

Ungarn Steckbrief:
EU-Mitglied 2004
Hauptstadt Budapest (1.8 Mio. Einw.)
Einwohner ca. 10.2 Mio.
Fläche 93’030 km 2
Währung Ungarische Forint (1 Euro = 250 Huf)

Bevölkerung, Geografische Struktur, Wirtschaft
In Ungarn leben etwa 10.2 Mio. Einwohner. Grösste ethnische Minderheit sind die Sinti und Roma (ca. 600'000 Einw.), gefolgt von Deutschen (ca. 200'000 Einw.) und Slowaken (ca. 100'000 Einw.).
Das Land teilt sich in mehrere unterschiedliche Regionen auf. Im Westen erstreckt sich die Kleine Tiefebene (Kisalföld). Zur Donau hin ziehen sich die transdanubischen Mittelgebirge von Norden nach Süden. Ungarns grösster See, der Balaton (Plattensee), liegt eingebettet in die sanfte Hügellandschaft. Jenseits der Donau beginnt die Grosse Tiefebene (Alföld) mit der Puszta, die vielen als Inbegriff Ungarns gilt.
Die Wirtschaft befindet sich im Umbruch hin zu einer nach Westeuropa ausgerichteten Dienstleistungsgesellschaft. Viele Betriebe werden an westeuropäische Konzerne verkauft. Die Landwirtschaft und der Tourismus spielen eine grosse Rolle.

Balaton (Plattensee)
Mit rund 600 km 2 Fläche ist der Balaton der grösste Binnensee Mitteleuropas. Mit durchschnittlich nur 3 m Wassertiefe ist er recht flach. Das „Ungarische Meer“ ist ein beliebtes Feriengebiet zum Baden. Über die Wasserqualität gehen die Meinungen jedoch auseinander. Uns hat es nicht in das seichte Wasser gezogen… Wir erkunden die Region rund um den See. Die sanfte Hügellandschaft mit den zahlreichen Rebbergen, Reiterhöfen, Thermalbädern, romantischen Burgen bietet viel Abwechslung. Bei Temperaturen gegen 30 Grad verweilen wir in dieser Gegend ein paar Tage und lassen die Seele baumeln.

Donau und Theiss
Die beiden grossen Flüsse sind die Lebensadern des Landes. Ursprünglich schlängelten sich beide Flüsse in weiten Schleifen durch das Land. Grosse Teile Ungarns waren Überschwemmungsgebiet. Um dem ein Ende zu setzen und um die Flüsse schiffbar zu machen, begradigte man die Donau und die Theiss im 19. Jh. radikal. Der Lauf der Donau wurde um gut 100 km, der der Theiss gar um 400 km verkürzt. Die Donau durchquert Ungarn auf rund 400 km Länge. Zuerst fliesst sie an der Grenze zur Slowakei von West nach Ost, durchbricht dann den Mittelgebirgsgürtel am Donauknie und biegt nach Süden Richtung Kroatien/Serbien ab. Damit teilt sie praktisch das Land. Die Theiss fliesst auf rund 600 km Länge durch Ungarn.
In den Feuchtgebieten herrschen ideale Lebensbedingungen für Wasservögel wie Kormorane, Reiher, Seeadler usw. Leider auch für Mücken, mit welchen wir auf unserer Reise erstmals unliebsame Bekanntschaften machen!

Hortobagy-Puszta
Die klassische Puszta mit ihrer endlosen Steppe findet sich nur in den Nationalparks von Hortobagy und Kiskunsag. Einige Gebiete sind als Salzsteppen sogar fast vegetationslos. Ansonsten dominiert in der Tiefebene die Landwirtschaft. Charakteristisch sind die weiten offenen Flächen, die nur selten von Wäldern durchbrochen werden. Es ist herrlich durch die weiten Getreidefelder zu fahren, das frische Gras und Heu zu riechen, abends draussen zu sitzen und die rot schimmernde Sonne am Horizont untergehen zu sehen. Nicht selten sehen wir Rehe, Hasen und Füchse durch die Felder ziehen. In einem Nationalpark konnten wir sogar Rothirsche und Wildschweine mit ihren Jungen beobachten. Unsere Spaziergänge durch die Ebenen sind ganz reizvoll, doch als typische Schweizer vermissen wir bald die Berge.
Typische Haustiere sind Graurind, Zackelschaf und Wollschwein. Nicht zu vergessen ist die Pferdezucht, welche in Ungarn eine wichtige Rolle spielt. In vielen Dörfern brüten zu dieser Zeit die Weissstörche.

Zu Besuch in Serbien
Nach gut dreiwöchigem Aufenthalt verlassen wir Ungarn südwärts nach Serbien. In der Nähe von Belgrad besuchen wir Freunde. Gordana und Toni haben in Mala Mostanica ein schönes Ferienhaus mit Garten. Sie verbringen hier ihren Sommerurlaub und wir freuen uns, ein paar Tage bei ihnen sein zu dürfen. Wir kommen sogar in den Genuss einer Bootsfahrt auf der nahen Save. Auch unser Hund Dessa fühlt sich hier wohl und hat bald viele Freunde in der Nachbarschaft gefunden. So vergehen die Tage wie im Flug. Vielen Dank den Beiden für die herzliche Gastfreundschaft.

Von Mala Mostanica geht es für uns heimwärts Richtung Schweiz. In Slowenien sehen wir einen Kornkreis. Bis dahin haben wir noch nie ein solches Phänomen gesehen. Wir wissen auch hier nicht, ob dieser Kornkreis von „Menschenhand“ gemacht wurde, oder vielleicht doch von irgendwelchen Ausserirdischen …?

Unsere Reise geht dem Ende zu. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehmen wir diese letzten Kilometer unter die Räder.